AntiAlias, Transparenz und Shirt-Farbe

Hallo zusammen.

Dass Halbtransparenzen nicht druckbar sind, bzw. dass sie weiß unterdruckt werden, habe ich heute begriffen :slight_smile:
Bedeutet das, dass nicht einmal AntiAlias am Rand zwischen Motiv und volltransparentem Hintergrund funktioniert? Alle meine bisherigen PNG-Motive arbeiten damit :open_mouth:

Fragen:

  • warum ist der Drucker nicht so programmiert, bei halbtransparenten Pixeln nicht weiß zu unterdrucken? Die resultierenden Kanten zum voll-deckenden Bereich stelle ich mir längst nicht so schlimm vor, wie ein weißer Rand um ein Motiv.

  • Wie gestalte ich denn dann den Rand eines scharfkantigen Motivs? Ok, mit voll-deckenden Pixeln. Diese müssen dann zu einer konkret gewählten Hintergrundfarbe (z.B. schwarz) ausfaden. Aber was, wenn ich das Motiv dann auf ein rotes Shirt drucken will? Dann habe ich statt des weißen einen schwarzen Rand um das Motiv. Muss ich für jede Shirt-Farbe (oder Farb-Gruppe) ein eigenes Motiv hochaden?

  • Ist es besser, ganz auf AntiAlias zu verzichten?

Viele Grüße
Pit

Ahoi @coonlight,

mit dem AntiAliasing gibt es eigentlich keine Probleme. Wenn die Auflösung oder besser gesagt die Höhe der Pixelanzahl in Höhe nd Breite ausreichend groß ist, dann sieht man in den meisten Fällen eh keinen Unterschied im Druck, ob Kantenglättung angewendet wurde oder nicht.
Was die Frage mit den halbtransparenten Bereichen angeht - ein Drucker erkennt nicht, ob es sich um eine Halbtransparenz handelt oder nicht. Ein Drucker bekommt nur das Signal, wieviel von welcher Farbe er auf welchen Punkt sprühen soll. Von daher kann der Drucker auch nicht so programmiert werden, dass eine Halbtransparenz erkannt wird.
Der weiße Vorsprüher ist notwendig, damit die Farben richtig zur Geltung kommen, ansonsten wird das Motiv farbstichig und zwar in der Farbe des Produktes.

Wenn du Motive auslaufen lassen willst zur Produktfarbe, dann gibt es nur eine Möglichkeit - mit Hilfe von Rasterung bzw. Rastereffekten. Das ist tatsächlich nicht ganz einfach - vielleicht findet sich hier im Forum jemand, der da mit Rat und Tat zu Seite stehen kann? (@chrisbears, @SIMSALAPIMP ?)

Vielleicht hilft dir folgendes Video weiter:

Hi.
Eine kleine Frage dazu: Werden denn auch freistehende 1x1 (also einzelne) Pixel gedruckt und weiss unterlegt mit 1x1 Pixel Farbe?

@Nikosmos

ganz genau. Das ist aber nahezu deckungsgleich soweit ich das weiß. Nur bei Halbtransparenzen kommt das halt durch.

Im Ernst? Ein weiss unterlegter einzelner schwarzer Pixel ist schwarz? Wenn es keine Verschiebung gibt, ist das natürlich Hammer.

Wäre schön mal den “Nahezu”- Bereich irgendwo zu sehen. Gibt es da Bildmaterial wo man so Closeups von Euren Drucken bekommen kann?
Grazie

Ich weiß nicht, wie das im Detail funktioniert, aber der Drucker druckt den weißen Vorsprüher ja automatisch auf alle Bereiche wo ein Pixel mit Farbinformation vorhanden ist.
Ich denke, dass, wenn es sich um einen einzigen winzigen Pixel handelt, die Menge an weißem Vorsprüher dort auch so gering ist und vom Textil aufgesogen wird, dass man das weiß hinterher nicht wirklich sieht. Aber das ist nun tatsächlich eine Vermutung.
Ich kann versuchen das mal in Erfahrung zu bringen, aber ich kann dir nicht sagen bis wann ich da eine Antwort haben werde.

Ok. Danke.
Ja Detailaufnahmen wären schön. Könnte auch generell für Designer sinnvoll sein, wenn die Druckerei aufzeigt was geht und wie Ergebnisse exakt (im Pixelbereich) aussehen. :wink:

Ich hab die Frage erstmal weitergeleitet. Vielleicht bekomme ich auch etwas Bildmaterial. Mal schauen.

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Danke, Rico, für die ausführliche Antwort.

ansonsten wird das Motiv farbstichig und zwar in
der Farbe des Produktes.

Ja, genau. Das ist aber genau der Sinn von (Halb-)Transparenz. Wenn ich eine 50%-Farbe irgendwo verwende, dann will ich genau, dass die anderen 50% vom Untergrund bestimmt werden.

Aber ich will nicht behaupten, dass ich so einen Drucker besser konstruieren könnte als die, die sich damit professionell herumschlagen :slight_smile: Kann gut sein, dass alles, was ich mir in der Theorie ausmale, in der Praxis einfach nicht funktionieren würde.

Transparenzen werde ich auf dunklen Untergründen vollständig vermeiden. Ausnahme: AntiAlias an Kanten.

Ich werde wohl bald mal einen Testdruck auf dunklem Stoff bestellen, das Motiv in einer Hälfte mit und in der anderen ohne AntiAlias. Auch einzelne winzige halbtransparente Bereiche (einzelne Pixel) werde ich irgendwo einbauen, und dann kann ich beurteilen, was mir für meine Motive besser erscheint.

Und gut aufgelöste Bilder von kritischen Halbtransparenzen von Euch würden mich auch interessieren :slight_smile:

Vorerst vielen Dank und Viele Grüße
Pit

Lege es doch direkt in Vollfarbe und mit Raster an. Wenn das Bild gross genug ist, hast Du dann Deinen Halbtransparenz Effekt (optisch - und darauf kommt es ja an) und Du hast mehr Auswahlmöglichkeit für die T-Shirt-Farben. Kann bei verschiedenen Untergrundfarben dann ja auch interessante Effekte haben, die man u.U. nicht auf dem Schirm hat.

Einfach die “Halbtranzparenz” Bereiche z.B. mit einem Linien-Muster bearbeiten (löschen) oder zerlöchern.

Ich kann @Nikosmos nur zustimmen. Wenn du einen Verlauf von einer Vollfläche zu Transparenz möchtest, musst du einen Rastereffekt anwenden.
Und zu deiner Erklärung, dass die Farbsitichigkeit bei Halbtransparenz gewünscht ist: Ich meinte nicht, dass die Farbstichigkeit im Halbtransparenzbereich ist, sondern eben auch bei den Vollflächen würde die Farbe des Produktes leicht durchscheinen und die gewünschte Farbe verfälschen. Wenn du beispielsweise ein vollflächiges gelbes Motiv (ohne Halbtransparenzen) auf einem roten Produkt drucken würdest, so würde das Druckergebnis leicht orange statt gelb aussehen. Das ist der Grund für den weißen Vorsprüher. Und wie gesagt wird der auch bei den halbtransparenten Bereichen angewendet, weshalb Halbtransparenzen generell abgelehnt werden.
Dass ein Verlaufseffekt gewünscht ist, macht Sinn - dieser lässt sich aber eben nicht mit einem Transparenzverlauf bewerkstelligen sondern einzig und allein mit einem Rastereffekt.

Ein Rastereffekt sieht cool aus, wenn er als solcher zu erkennen ist und nicht versucht, einen Verlauf zu imitieren. Letzteres kann nur in die Hose gehen, weil Mensch, Material und Maschine nicht ansatzweise das umsetzen, was wir am Monitor sehen.
Es lohnt sich, sich mal mit dem Siebdruck zu beschäftigen, denn obwohl die Druckarten sich unterscheiden, sind die Limitierungen teilweise ähnlich. Das meiste von dem, was man möchte, scheitert daran, dass man versucht, mehrere Schichten opake Farbe auf ein saugfähiges Material zu klatschen, ohne dass der Mist verrutscht. :slight_smile:
Mein Credo: Finger weg von Verläufen. Klare definierte Flächen sind angesagt und Raster sind ein Gestaltungselement, kein Mittel zum Zweck. Hugh.